Faszinierende Küstenwächter

Leuchttürme

Große Liebe für den Kleinen Preußen, die Dicke Berta und all die anderen herausragenden Wahrzeichen. Kleiner Preuße? Dicke Berta? Keine Sorge, auch wenn es vielleicht nicht so klingt: Wir sind schon mitten im Thema. Nämlich bei den Leuchttürmen an der Nordseeküste und auf den Ostfriesischen Inseln. Was wäre unsere Region ohne diese aufrechten und im wahrsten Sinne des Wortes herausragenden Wahrzeichen? Immer noch schön, aber auf jeden Fall um ein paar Sehenswürdigkeiten – und Fotomotive – ärmer.

Leuchtturm Kleiner Preuße

Spannende Einblicke, grandiose Ausblicke

Leuchttürme sind nicht nur funktionale Navigationshilfen, sondern auch kulturelle und historische Symbole. Ihre Geschichten sind eng mit der Seefahrttradition und dem maritimen Erbe verbunden. Bei einer Reise in unserer Region solltet ihr euch die Erkundung dieser majestätischen Wahrzeichen unbedingt einplanen. Sie bieten nicht nur grandiose Ausblicke auf die umliegenden Landschaften, sondern auch faszinierende Einblicke in die Geschichte unserer Region. Viele Leuchttürme unterhalten kleine Museen und bieten Führungen an – für alle, die noch mehr über die beeindruckenden und oft auch ein wenig geheimnisvollen Bauwerke erfahren möchten.

Die unübersehbaren Wahrzeichen erfreuen sich nicht nur bei Besuchern, sondern auch bei den Ostsee-Anwohnern größter Beliebtheit. Und so haben einige von ihnen über die Jahre liebevolle Beinamen erhalten: Kleiner Preuße etwa heißt der nur etwa zehn Meter hohe Turm an der Wurster Nordseeküste, der in den preußischen Farben schwarz und weiß angestrichen ist. Die Dicke Berta steht in Cuxhaven-Altenbruch im Bereich der Elbmündung und bietet von dort einen fantastischen Blick auf die Elbe und die Nordsee.


Kleine Geschichte der Dicken Berta

Der 13 Meter hohe Leuchtturm in Altenbruch wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Betreib genommen. Der Schiffsverkehr auf der Nordsee nahm damals immer weiter zu – die vorhandenen Leuchttürme in Cuxhaven und Neuwerk konnten die sichere Fahrt nicht mehr allein garantieren. Vor gut 100 Jahren stand dann eine große Veränderung für das kleine Bauwerk an: Die Fahrrinne veränderte sich und macht einen Umzug des Leuchtturms notwendig; und dieser wurde tatsächlich zwischen 1915 und 1918 um einige Meter versetzt. Am neuen Standort tat die viele Jahre lang ihren Dienst. Die Leuchtturmwärter lotsten Tausende von Schiffen sicher durch die Elbmündung. Am 1. März 1983 endete die aktive Zeit und das Licht des Leuchtturms erlosch. Gegen den geplanten Abriss bildete sich schnell Widerspruch. Dem Förderverein „Dicke Berta“ gelang es, das Bauwerk zu erhalten – sehr zur Freude der Altenbrucher und aller Besucher, die den Leuchtturm bis heute besichtigen können.

 

Oberfeuer Preußeneck: Ein Leuchtfeuer mit Geschichte

Das Oberfeuer Preußeneck, errichtet 1962 in Eckwarderhörne, war Teil der Richtfeuerlinie Eckwarden und wies den Weg zu den Wilhelmshavener Häfen. Der 18,4 Meter hohe Turm wurde 2012 außer Betrieb genommen, aber dank des Engagements der Bürgerinitiative Leuchtfeuer Eckwarderhörne und der Stiftung Oberfeuer Preußeneck erhalten. Nach Renovierung bietet der Turm heute zwei Aussichtsplattformen in 18,4 und 34,5 Metern Höhe sowie ein Dokumentationszentrum im ehemaligen Maschinenhaus. Der Name "Preußeneck" erinnert an das Gebiet, das Preußen im 19. Jahrhundert im Rahmen des Jade-Vertrags erwarb.

 

European Route of Lighthouses

Die Europäische Route der Leuchttürme führt zu Leuchttürmen entlang der gesamten europäischen Küstenlinie. Über Ländergrenzen hinweg können die Wahrzeichen bestaunt und teils auch von innen besichtigt werden. Zu der Leuchtturmroute zählen aktuell ein Leuchtturm in Estland, 11 Leuchttürme in Frankreich, neun Leuchttürme in Deutschland, 15 Leuchttürme in Irland, vier Leuchttürme in Norwegen und drei in Portugal. Auf der Website der European Route of Lighthouses können die Türme anhand einer interaktiven Karte entdeckt werden.

European Route of Lighthouses

Schon gewusst? Der höchste Leuchtturm Deutschlands ist der Campener Leuchtturm bei Krummhörn. Er misst 63,3 Meter und erinnert in seiner Bauweise an den Pariser Eiffelturm. 308 Stufen führen hinauf zum Aussichts-Glück.

Webcam Campener Leuchtturm


Campener Leuchtturm Krummhörn

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