Eine Wattwanderung ist doch bestimmt der USP der Region, oder? Also: Der unique selling point – das, was die Nordseeküste so unvergleichbar macht.
Für viele Besucher ist es die Natur ganz allgemein, die sie an die Küste zieht. Die wollen in einer Landschaft unterwegs sein, die geschützt ist. Unversehrt. Und wahrscheinlich ganz anders als das, was sie von zuhause kennen. Das Wattenmeer steht da natürlich im Mittelpunkt. Und ein Nationalpark, der auch noch zum Weltkulturerbe gehört. Und in dem wir dann unterwegs sind.
Wenn man das noch nie gemacht hat – wie muss man sich das vorstellen?
Wir bieten ganz unterschiedliche Aktivitäten im Watt an. Es gibt zum Beispiel eine Birding-Tour, da kümmern wir uns um die Vögel, die hier zuhause sind oder Zwischenstopp machen. Dann haben wir eine Wanderung, bei der es um Muscheln geht. Oder wir wandern zu einer Insel hinaus. Fototouren haben wir auch im Programm. Und Yoga im Watt. Bei manchen Wanderungen gehen wir auch auf die andere Seite des Deiches, in die Marsch. Die Basis bei allen Angeboten ist: Wir sind draußen unterwegs. In der Natur. Und die Small Five spielen natürlich immer eine Rolle.
Seit 15 Jahren führt Joke Gruppen durch das Wattenmeer, auch viele Jugendliche, auch viele Kinder. Manchmal werde er von Erwachsenen angesprochen, die als Kinder mit ihm unterwegs waren und sich daran erinnern, wie sie mit ihm in einem großen Kreis gestanden haben. Seither haben die eine Verbindung zum Wattenmeer, sagt er: Das sei doch wunderbar.
Die Small Five? Wie die Big Five bei einer Safari in Afrika?
Genau. Die Wattschnecke, die Herzmuschel, die Strandkrabbe, die Sandgarnele – und der Wattwurm. Der ist ganz wichtig. Für viele Leute scheint der Wattwurm so etwas zu sein wie der Löwe auf einer Safari. Der gehört unbedingt dazu. Der König des Watts! Nicht die Kegelrobbe – nee: der Wattwurm! Für manche ist das Watt abgehakt, wenn sie den gesehen haben. Es gibt aber auch Menschen, die das Watt tief berührt.